Mittwoch, 2. August 2023

"Danzig sehen und sterben- Autos, Fahrräder und ein Bollerwagen"

Tourtagebuch
Tag 1 Dienstag
Startzeit 1127 Uhr, Gewicht Rucksack 25.05 kg, 1.5 kg weniger als letzte Tour, letztes Jahr. Wir fahren von S-Bahnhof Greifswalder Strasse zum Gesundbrunnen. An beiden Bahnhöfen funktioniert ein Aufzug nicht, d.h. gleich schon einmal Rucksack auf den Rücken und Treppen steigen.
Von Gesundbrunnen mit Umstieg in Züssow nach Swinoujscie(Swinemünde)- wir sind in Polen, um zu bleiben, in den kommenden 2 Wochen gehts vermutlich stetig nach Osten weiter. Nach Ankunft, Geldumtausch, Bier und Essenskauf, Zeltaufbau endlich wieder das Meer sehen, riechen und schmecken- 2020, drei Jahre, drei Jahre zu lang. Die Ostsee ist so schön, so gross! Feierabendbier um 2052 Uhr.















Tag 2 Mittwoch
Erste Nacht im Zelt, gut geschlafen, endlich wieder Draussen, endlich wieder frei, Hauptprogrammpunkt heute: Ins Meer springen, und natürlich ein wenig Swinoujscie auskundschaften. Ach ja, morgen steht ja schon die erste Wanderetappe an, bin gespannt was das Wetter, der Hund und die Strecke machen- positiv!







Tag 3 Donnerstag
Wir packen unsere 7 Sachen und starten zeitig um 0950 Uhr. Erstmal müssen wir die Swine mit der kostenlosen Fähre überwinden, bevor wir loswandern können. Unser Weg ist der R10, ein Jakobsweg, Tagesziel ist Miedzyzdroje. Wir kommen gut voran, zweifeln kaum an der Richtigkeit des Weges, aber es ist gleich am ersten Wandertag eine lange Strecke, die aber mit einem langen Endstück immer direkt an der Küste entlang und beschattet bis in den Ort hinein schön ausklingt. Besonders schön war eine Unterhaltung mit Woytek, der auch die zwei Fotos von Jonny, mir und dem Bollerwagen gemacht hat. Er war auf dem Fahrrad in die Gegenrichtung unterwegs und bewahrte uns vor einem Irrweg.
So, erstmal ne Pepsi! 
Abends ohne Wasser am Körper will ich nicht mehr, heute eine Dusche- die Zeiten sind vorbei. Erster Einsatz meines Spirituskochers, der sich letztes Jahr bewährt hat, Feierabendbier um 2034 Uhr.

































Tag 4 Freitag
Auch abends aufbauen und gleich am nächsten Morgen wieder die Zelte abbrechen erspare ich mir mittlerweile gerne, wir bleiben bis morgen, also zwei Nächte. Unser Plan morgen durch den Nationalpark weiterzuwandern und am Rande wild zu campen zerschlägt sich leider, weil Hunde in Polen grundsätzlich in diesen Parks verboten sind. Also bleiben wir an der belebten Küste.
Das schwimmen im Meer ist wie eine Wiedergeburt, mir fällt nichts berauschenderes auf der Welt ein, einfach "Wow!", oder mit Jonnys Worten: "Wuff!". Bier um 1920 Uhr.



































Tag 5 Samstag
Wir starten spät um 1134 Uhr, aber wir haben ja Zeit. Zunächst fahren wir in einem völlig überfüllten Kleinbus nach Miedzywodzie. Das der Fahrer uns und unser sperriges Gepäck mitnahm, verdanken wir zwei freundlichen Polinen, die sich unabhängig voneinander für uns auf polnisch beim Fahrer stark machten, viele Reisewillige blieben an der Bushaltestelle zurück, ich nehme an sie wussten von weiteren Bussen. Ich nicht und war dementsprechend unentspannt und schließlich sehr sehr dankbar einsteigen zu dürfen.
Angekommen wollen wir heute über Dziwnow nach Dziwnowek weiterwandern- läuft gut. Der Campingplatz ist eng belegt und wie sich später nach Aufbau des Zeltes herausstellt, wohnt ein grosser nicht kastrierter Rüde quasi Tür an Tür mit uns. Unsere Tschechische Nachbarfamilie ist aber sehr freundlich und aufmerksam, so dass die Zeit an diesem Ort nach ersten Schreck doch sehr entspannt und harmonisch verläuft. Der Securitymensch, der mir den Platz zugewiesen hat, ist ein echter Knochen, wir haben über Jonny gleich eine Verbindung und er erzählt mir von seinem Hundedamenmonster mit Namen Tyson, der verstorbene Vorgänger hieß Mike und diese würde mich lieben aber trotzdem töten. Ich verstehe, wovon er redet und fühle mich gut behütet auf diesem Platz. Wasser ist heute Dusche, Feierabend 2040 Uhr.




















Tag 6 Sonntag
Heute ist Sonntag und wir verbringen nach einer kleinen Lauferei durch den Küstenwald ganz untypisch für uns einen wundervollen TAG AM und IM MEER. Durch den Wald hin und am Strand zurück. BeierabendFier 1801 Uhr. Glücklich!












































Tag 7 Montag
Auf dem morgeltlichen Ründchen mit Hündchen kaufen wir Räucherfisch, den es zum Frühstück vorm Zelt gibt, Jonny bekommt die Fischhaut, sehr salzig aber auch Jonny schwitzt und arbeitet.
Wir fahren mit dem Bus zurück nach Dziwnow, schlendern den Fischereihafen entlang und wollen uns dann eigentlich ein Nickerchen gönnen, aber eine polnische Frau, die neben uns auf dem Grün am Wasser sitzt und auf ihren Bus wartet, überredet uns ein wenig zu quatschen. Sie spricht ganz gut deutsch und so schlagen wir gemeinsam ein wenig unterhaltsam die Zeit tot. Als wir aufbrechen beginnt es zu regnen, einkaufen und wieder zurück mit dem Bus nach Dziwnowek. Es wird geduscht, Bier um 1928 Uhr.




















Tag 8 Dienstag
Heute machen wir einen ordentlichen Sprung mit dem Bus, Umstieg in Kolobrzeg, nach Mielno. Start ist zeitig um 0911 Uhr. Der Bus und die Landstrassen schütteln uns durch, aber die weiten einsamen Landschaften sind schön. Wir hatten von deutschen Karavancampern einen Tip bekommen und so wandern wir von Mielno eine schmale Landschaft entlang, links liegt die Ostsee und rechts von uns ein grosser Süsswassersee. In der Mitte dieser Landschaft überqueren wir einen Wasserablauf vom See ins Meer und suchen den versprochenen Campingplatz im Nirgendwo. Als wir uns wenige hundert Meter vor unserem Ziel wähnen blockiert der Bollerwagen. In Berlin hatte ich schon einmal eine Radmutter verloren und jetzt zur Sicherheit zwei Ersatzmuttern im Gepäck. Ärgerlich aber kein Problem, ich beschließe sowohl weitere Muttern zu besorgen als auch Nagellack. Ein Trick, den ich mal in einem Fahrradladen bekam, um die Muttern davon abzuhalten, dass sie sich von selbst lösen.
Endlich auf dem Platz angekommen, fühlen wir uns sofort wohl und willkommen. Eine Schwimmerei im tollen, direkt an den Platz angrenzenden See macht glücklich. Hier landen wir fürs erste. Feierabend um 2026 Uhr.






















Tag 9 Mittwoch
Es regnet. Wir wandern trotzdem am See entlang zum anderen Ende der schmalen Landschaft, nach Lazy, um einzukaufen. Ganz schön nass der Regen, aber wir bleiben trocken. Zurück genießen wir unser hartverdientes Frühstück im Zelt und irgendwann erhört uns auch die Sonne, so dass wir den Bollerwagen mit Nagellack verschönern können und noch ein wenig Wäsche waschen. Ein Sprung in den See, kochen in der Freiluftküche und eine nette Nachbarfamilie, die uns ein Stück Wassermelone schenkt. Bier um 1920 Uhr.
























Tag 10 Donnerstag
Heute wieder schönster Sonnenschein, wir fahren mit der Bimmelbahn zurück in den Touriort Mielno, um einzukaufen und die nächsten Schritte mit Bus und Bahn zu planen. Zurück mit der Bimmelbahn, es ist noch zeitig am Tag und wir genießen ausgiebig das Schwimmen und Baden in dieser wundervollen Ostsee. Danach wechseln wir die Landseite und ich schwimme noch eine grosse Runde im See, so erspare ich mir zugleich die Dusche, das Salz ist runtergeschwommen. Die Sonne zeigt Ausdauer und ich kann bei bester Laune mein Essen für den späten Abend in der Freiluftküche tanzed und springend zu- und vorbereiten. Schon ab 1830 Uhr darf heute entspannt werden.















































Tag 11 Freitag
3. Tag an diesem schönen Ort, aller Stress ist vergessen, die Sonne brennt, wir wandern nochmals nach Lazy, diesmal durch den an den Strand grenzenden Wald, wir haben heute keine grossen Pläne, die sind schon gemacht, das Meer zeigt seine wildere Seite, die Ostsee hat einfach alles. Zurück am Platz das alte Spiel, erst ins Meer springen, diesmal mehr Wellenspringen als schwimmen, danach auf die andere Seite und im See eine grosse Runde schwimmen und Salz abspülen. 
In der Zeit unserer Abwesenheit in Lazy hat sich irgendein Vollhonk mit seinem Auto direkt vor unseren Zelteingang platziert und war dann verschwunden. Jetzt ist das Pärchen mit kleiner Tochter wieder aufgetaucht und alles klärt sich. Er kommt später auf einen Plausch samt Entschuldigungsbier nochmal rum. Aber vorher zunächst erstes Bier um 1910 Uhr. 
Meine Nachbarfamilie sorgt mit ihrem Speedmintonspiel fürs Abendprogramm, sie schießen einen Federball nach dem anderen in die Bäume. Als ich mich ebenfalls daran versuchen will einen der Bälle mit dem Schläger vom Baum zu holen, landet der Schläger oben. Unangenehm, aber Familien-Biker-Vater zieht mit dem zweiten Schläger gleich, gut, dass eine andere Nachbarin noch einen Volleyball ins Spiel bringt. Ein grosser Spass auch für Jonny.













































Tag 12 Samstag
Heute gehts wieder weiter, die Pläne sind wieder am Start, Gdansk wir kommen! 
Ich bekomme von meinen Nachbarn eine Bikerbibel geschenkt, über die ich mich mit dem Verweis, dass ich mit diesem Verein eigentlich nichts am Hut habe, trotzdem freue und gerne einstecke. Der Vorfall mit dem zugeparkten Zelteingang hatte auch noch eine nette Kommunikation mit zwei deutschen Karavanreisenden zur Folge, die grosses Verständnis für meine Verstimmung zeigten und man so gestern und heute ins Gespräch kam. So verlassen wir diesen Ort dankbar und zufrieden.
Wir haben bisher etwa ein Drittel des Weges nach Danzig geschafft, heute wollen wir per Bahn mit einem Umstieg in Koszalin den grossen Sprung schaffen. Wir starten um 0950 Uhr. Nach Mielno mit dem Kleinbus, von dort mit der Bahn nach Koszalin. Wir vertreiben uns die Aufenthaltszeit mit einer Schlenderei durch die Bahnhofsgegend, es  ist sehr heiss. Dann wird es unangenehm, der Zug ist voll, die Klimaanlage ist nicht zu spüren, der Schweiss läuft und die Fahrtdauer ist zu lang für diese Umstände. Egal, wir sind in Danzig und den Campingplatz erreichen wir mit der Strassenbahn schließlich doch recht entspannt. Ende gut,... Bierchen um 2006 Uhr. Yeah! Geschafft! Scheiss Mücken! Wo kommt ihr denn auf einmal her??




































Tag 13 Sonntag
Der Tag beginnt mit einem entspannten Spaziergang durch Wald und Wiesen eigentlich auf der Suche nach dem Meer, das finden wir zwar nicht, dafür gesellt sich eine junge Frau aus Leipzig mit ihrer Hündin zu uns.
Heute gehts mit der Strassenbahn mittenrinn ins Getümmel, Danzig gucken- ob das an einem Sonntag besonders schlau oder unschlau ist, keine Ahnung. So schlendern wir also bei durchwachsenem Wetter hin und her und her und hin. Wir müssen erstmals Geld am Automaten ziehen. Einmal Geld abheben war einkalkuliert, mal sehen wie gross die Abzocke sein wird. Wie erwartet, gross! Bisher hatte ich zu einem Kurs von 4,34 PLN für einen Euro getauscht, jetzt am Automaten sind es nur 3,91 PLN. Hinzu kommt dann noch die Fremdbankgebühr die später auf meinem Kontoauszug auftaucht in Höhe von 5,99 Euro. Na ja, ich kenn das ja schon vom letztem Jahr in Österreich und der Slowakei. Man ist im Urlaub und gönnt sich ja sonst nichts.
Zurück auf unserem Campingplatz sind wir auf einmal fast alleine auf der Zeltwiese, die Mücken sind leider geblieben. Wir wollen noch zum Strand. Dort genieße ich wie immer das Ostseewasser, obwohl es nicht sehr tief ist, aber mit spannendem Industriepanorama versehen. Jonny und ich lassen es dann beim Kampf um einen Stock am und im Wasser ordentlich krachen. Wie sich beim Verlassen des Strandes herausstellt ein wenig zu dolle. Eine Welle war komplett über Jonny gebrochen und nun hat er einen schiefen Kopf und noch dramatischer, seine Hinterbeinchen geben nach, als wären sie aus Gummi. Klar, irgendwie Wasser im Öhrchen, Gleichgewichtssinn, Trauma im Genick oder so, aber mit Verstand ist's da nicht getan, ich mache mir grosse Sorgen. Bier um 1855 Uhr nach einem anstrengendem Tag, der belastet endet.
































































Tag 14 Montag
Nach einer kleinen Morgenrunde und dem Frühstück fahren wir zunächst mit der Strassenbahn zu einer Tierärztin in der Nähe. Die gibt Jonny drei Spritzen, die nicht wirklich Wirkung zeigen, aber mein Gewissen ist beruhigt. Ich leide trotzdem weiter mit ihm, er ist ein wenig bedrückt. Dann müssen wir nochmal in die Stadt rein, um die Tickets für die Rückreise zu organisieren. Ich nehme zur Sicherheit, falls Jonnys Zustand sich verschlechtern sollte, den Bollerwagen mit. Auch jetzt weigert sich Jonny kategorisch darin Platz zu nehmen- ein harter Hund! Eigentlich wollen wir durchs Inland Richtung Heimat, aber das Bahn und Bus-Netz in Polen ist noch chaotischer als in Deutschland und deutlich langsamer, so dass wir die direkte Rückfahrt nach Swinoujscie über Szczecin planen. Immerhin, Tickets im Sack, nicht mal Lust auf ne Dusche, ohne Dusche Bier um 1835 Uhr, gute Nacht!























Tag 15 Dienstag
Heute gehts zurück zum Anfang, Jonnys Laune ist deutlich besser, die Symptome nur minimal besser, aber sein Lächeln nimmt mir die Angst um ihn. Wir starten um 0933 Uhr, Strassenbahn in die City.
Der Zug ist zunächst wieder sehr voll, Schwierigkeiten macht mir auch immer mein sperriges Gepäck, mit der Dauer der Zugfahrt wird es aber leerer, ich nutze die viel zu lange Zeit zum Postkartenschreiben, wir müssen da jetzt aushalten- wenn ich doch rauchen dürfte!!
Erleichtert und erlöst haben wir am fortgeschrittenen Nachmittag endlich unser Ziel erreicht, noch mit der Fähre über die Swine und der Rest ist uns willkommen vertraut. Unsere Nachbarn mit Autodachzelt sind zwei freundliche aufgeschlossene Schweden mit ihren beiden Teenietöchtern. Zwei hundeverrückte Norweger passen auf Jonny auf, während ich mich dusche und so gibt es heute um späte 2100 Uhr noch vor dem Bier ein wenige Honigvodka , den ich zum Dank fürs Hundesitting mit den beiden Norwegern teile.




















Tag 16 Mittwoch
Heute schlafen wir uns mal aus, das tut so gut und Jonnys Moral ist mittlerweile trotz anhaltender aber besser werdender Symptome- schiefer Kopf, Gummibeine- wieder bei vollen 100%. Das ist mehr als ein doppelter Vodka, hihi!
Wir genießen den Tag in Swinoujscie!
Am frühen Abend leisten sich dann neue, weitere Nachbarn einen lauten und starken Auftritt neben uns. Eine gesichtstätowierte Sicherheitsfirma aus Magdeburg mit zwei Töchtern und zwei kleinen Hundegören schlägt neben uns ihre Zelte auf. Na das kann ja heiter werden. Bier um 1913 Uhr, aber kein Feierabend...
Es stellt sich heraus, dass die cool sind und wir sind doch schnell verkumpelt. O-Ton: "Wir kochen ja auch nur mit Wasser."
Als unsere Schweden nach Hause kommen eskaliert dann jedoch bald ein Streit um den überbelegten Stromverteiler. Die Gesichtstätowierten haben eine etwas heikle Konstruktion, die aber vom Platzwart abgesegnet wurde, installiert, die Schweden, er ein Ingenieur, lehnen diese aus Sorge um ihre Elektronik strikt ab. Der Schwede droht mit der Polizei, der gesichtstätowierte Oberboss will ihm auf die Fresse...Ich beobachte das vom Zelt aus springe auf bevor er zuschlagen kann und versuche zu schlichten. Beide Standpunkte scheinen mir berechtigt und ich will nicht, dass sich meine Nachbarn die Köppe einschlagen. Ich kann die Situation beruhigen aber nicht lösen. Ich schaue noch tief in die Augen vom Obermufti und sage: "Und Du, sei nicht so aggressiv." Wenig später sehe ich, wieder am Zelt sitzend, wie sich beide Parteien zurück zu ihren Zelten bewegen- die Sicherheitsfamilie muss eine  Nacht ohne Strom auskommen und macht sich erstmal vom Acker.
Mitten in der Nacht werde ich von sehr lauter Musik direkt neben meinem Zelt geweckt, unerträglich. Ich krieche raus und zwei Deutsche, vermutlich Vater und Sohn, rotzbesoffen stehen vor ihrem Bus, aus dem die laute Musik die Umgebung beschallt. Während die beiden wanken und ich meine Hand zur Stabilisierung auf die Schulter des einen lege, bitte ich bestimmt um Reduzierung der Lautstärke, mit Erfolg- erstaunlich aber gut. Am nächsten Tag schlafen die beide ihren Rausch im Bus aus, bevor sie genauso schnell wieder verschwinden wie sie gekommen waren. Die hatten sich für eine Nacht mit dem Plan dort niedergelassen, sich gnadenlos zu besaufen, nur das, nichts anderes, ich glaub das nennt man Quartalsaufen. Weiterschlafen.





















Tag 17 Donnerstag
Der Tag wirkt wieder ganz normal nach den Ereignissen des Letzten. Wir besuchen das ehemalige Atelier, Haus und Garten vom Usedom-Maler Otto Niemeyer-Holstein auf deutscher Seite bei Zempin. Ich war dort schon zweimal, jedesmal wieder schön, ganz besonders der Weg über den Deich am Achterwasser. Auf dem Rückweg kaufe ich Räucherfisch, den ich am Abend zu selbstgemachten Fischbrötchen verwurste. Jonny, der heute schon wieder glücklich über den Deich wackelte, bekommt die Haut. Ein schöner Urlaubstag mit Bier um 1813 Uhr.





















Tag 18 Freitag
So, auf den letzten Drücker entschieden, heute gehts zurück nach Berlin. Es war bis zuletzt nicht klar, ob ich noch einen Zwischenhalt in Prenzlau machen würde, vielleicht hat mich der überraschend und über die letzte Nacht gekommene Schnupfen dazu bewogen das nicht zu tun. Wir verabschieden uns von unseren schwedischen und magdeburger Nachbarn und zum alten Schweden sage ich noch: "Two nice Neighbours- zeige dabei auf ihn und dann auf die Magdeburger- but very different!" Ich schaue ihm tief in die Augen und wir lachen.
So, 1040 Uhr, wir starten. Geld zurücktauschen. Irgendwas stimmt nicht mit dem Bollerwagen, scheiße!, Risse in der Schweissnaht der Vorderachse, die Räder sind leicht nach vorne geneigt, jeder Bordstein kann zur Verschlechterung oder gar Bruch führen. Ich fange an zu beten, dass wir es noch auf der letzten Rille fahrend nach Hause schaffen. Meine Gebete werden erhört. Erst Schnupfen, dann das- GESCHENKT!, wir haben es geschafft und mussten nichts tun, was wir nicht wollten, Glück im Unglück oder auch glückliches Timing.
BeierabendFier nach einer dicken Dusche um 2100 Uhr im berliner zu Hause.










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